Der Lehrstuhl für Medizinmanagement der Universität Duisburg-Essen wurde von den Projektträgern des von der Stiftung Wohlfahrtspflege NRW geförderten Projektes mit der wissenschaftlichen Begleitung beauftragt. Gemeinsam sollen drei verschiedene Ansätze zur Versorgung von Menschen mit Demenz in Duisburg angewendet, angepasst und weiterentwickelt. Zum einen wird ein Versorgungs- und Behandlungspfad für Menschen mit Demenz mit den am Verbundsystem beteiligten Kliniken und niedergelassen Ärzten entwickelt und umgesetzt. Zum zweiten soll mit der Methode des Quartier Managements ein wohnortnahes Unterstützungssystem eingeführt werden. Des Weiteren wird ein Case-Management-Programm für Menschen mit Demenz unter Einbeziehung eines interdisziplinären Verbundsystems durchgeführt.
Hierbei werden Daten zu den Wirksamkeitsparametern (z.B. die Anzahl der Krankenhauseinweisungen, die Dauer des Verbleibs in der häuslichen Umgebung, usw.) zu den Kosten (direkte medizinische; direkte nicht-medizinische und indirekte Kosten) der Versorgungsmethoden erhoben und zu den entsprechenden Daten einer Kontrollgruppe, die die bisher übliche Versorgung erhält, in Beziehung gesetzt. Ziel ist es, die drei entwickelten Ansätze zur Versorgung der Demenzkranken mit der bisherigen Versorgung hinsichtlich der Kosten, der Wirksamkeit und der Kostenwirksamkeit zu vergleichen.
Kurzbeschreibung des Lehrstuhls
Prof. Wasem ist Lehrstuhlinhaber des Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftungslehrstuhl für Medizin-Management der Universität Duisburg-Essen. Der Tätigkeitsbereich des Lehrstuhls ist sowohl in der Lehre als auch in der Forschung angesiedelt. Zurzeit sind rund 28 Personen dort beschäftigt, davon knapp 15 Wissenschaftler. Der Lehrstuhl hat ein vielfältiges Angebot zum Medizin-Management in der Lehre entwickelt und bietet zahlreiche Veranstaltungen für Betriebswirtschafts- und Medizinstudenten sowie einen eigenen Master-Studiengang „Medizin-Management“ an. Die Forschungsaktivitäten des Lehrstuhls sind in vier Arbeitsgruppen unterteilt: „Gesundheitsökonomische Evaluation und Versorgungsforschung“; „Gesundheitseinrichtungen, Disease Management, Integrierte Versorgung“; „Gesundheitssystem, Gesundheitspolitik und Arzneimittelsteuerung“; „Health Technology Assessment und Systematische Reviews“. Die Arbeitsgruppe „Gesundheitsökonomische Evaluation und Versorgungsforschung“ führt insbesondere prospektive Studien durch, in denen Wirksamkeit, Versorgungsqualität und Kosten alternativer diagnostischer, therapeutischer und rehabilitativer Interventionen erhoben werden. Die Arbeitsgruppe wird von Frau Dr. med. Dipl.-Kffr. Neumann geleitet.