Startseite Ratsuchende Fachpublikum Über uns Kontakt links Material archiv Impressum Barrierefreiheit

Was ist Demenz?

Was ist Demenz?


Demenz
ist der Überbegriff für Störungen im Bereich der höheren Hirnfunktionen. Zum Leitsymptom einer Gedächtnisstörung kommen kognitive Einbußen mit Auswirkungen auf Sprachvermögen, Handlungsplanung- und Ausführung, logisches und abstraktes Denken, Wahrnehmung und Urteilsvermögen unterschiedlich ausgeprägt hinzu. Im Verlauf einer jeden Demenz geht die Fähigkeit, den Alltag in seiner Komplexität selbstständig zu organisieren nach und nach verloren.

Primäre Demenzen entstehen direkt im Gehirn. Hier ist die vaskuläre (gefäßbedingte), bzw. Multiinfarkt- Demenz bekannt, die mit einer Häufigkeit von etwa 20- 25% vorkommt. Bei dieser Form der Demenz werden durch viel kleine Infarkte oder anderer Prozesse innerhalb der Gefäße Teile des Gehirns nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt, wodurch sehr individuelle Funktionsstörungen entstehen – je nach betroffener Region im Gehirn. Der Verlauf ist fluktuierend und nicht zwangsläufig fortschreitend. Die bekannteste primäre Demenz ist die Demenz vom Alzheimer Typ – mit etwa 70% die am häufigsten vorkommende Form. Hier wird Hirngewebe fortschreitend und unumkehrbar zerstört – die Ursachen sind weitgehend unbekannt, der Verlauf fortschreitend. Bei frühzeitiger Diagnose scheint der Verlauf medikamentös hinausgezögert werden zu können.

Bei einer sekundären Demenz liegt in erster Linie eine Grunderkrankung vor, bei der als Folgeerschienung Demenzsymptome auftreten. Hier sind vielfältige Ursachen möglich: Austrocknung, Mangelernährung, Vergiftung (Medikamente, Alkohol, Umweltgifte), Stoffwechselerkrankungen, Infektionskrankheiten, Herz- Kreislauferkrankungen, Hirnschädigungen (Tumor), MS/ AIDS im Spätstadium. Etwa 5- 10% aller Demenzen sind sekundär. Bei einigen bilden sich bei Behandlung der Grunderkrankung die Demenzsymptome zurück.

 

Das Risiko einer Demenz


... steigt mit dem Lebensalter steil an und wird aufgrund der zu erwartenden Altersstruktur der Bevölkerung in den nächsten Jahren erheblich zunehmen. Allein in Duisburg sind bereits heute etwa 7500 Menschen betroffen. Davon werden mehr als zwei Drittel in der häuslichen Umgebung durch Angehörige, Freunde oder Nachbarn gepflegt, die dabei oftmals die Grenzen ihrer Belastbarkeit erreichen und auch überschreiten.

Das Thema Demenz darf nicht das persönliche Problem von Familien sein. Es ist notwendig, die Pflegenden personell und finanziell zu unterstützen, ihnen die dringend erforderlichen Pausen und Freiräume zu verschaffen, damit Menschen mit Demenz möglichst lange in ihrer vertrauten häuslichen Umgebung leben können.

 

Der Beginn einer Demenz


... ist für Betroffene mit schmerzlichem Verlust, großer Angst und Unsicherheit verbunden. Sie stellen fest, dass sie

  • sich nicht mehr an Dinge erinnern können oder Dinge nicht wieder finden,
  • die zeitliche und örtliche Orientierung verlieren,
  • sich immer schlechter konzentrieren können,
  • die alltäglichen Aufgaben im gewohnten Umfeld nicht mehr bewältigen können.

All dies wird als existenzielle Bedrohung erlebt und der Betroffene versucht soweit wie möglich die Defizite zu überspielen. Dahinter steckt keine Taktik oder böser Wille, sondern es dient - instinktiv - dem Erhalt seiner Würde.

 

Erste Anzeichen einer Demenz


... werden oft nicht als solche erkannt oder machen uns soviel Angst, dass wir nicht wissen, wie wir uns verhalten sollen. Das führt dazu, dass demenzielle Veränderungen häufig erst bemerkt werden, wenn ein Mensch ganz offensichtlich nicht mehr alleine zurecht kommt. Eine frühzeitige Diagnose jedoch gibt allen Beteiligten die Gelegenheit, Vorsorge zu treffen. Wenn Sie beunruhigende Veränderungen in ihrem Familien– oder Bekanntenkreis bemerken, zögern sie nicht, frühzeitig Hilfe zu suchen.